GartenGenuss im Regenguss

Beim ersten Flintbeker Gartengenuss wollte der hiesige Wettergott gleich mal testen, ob wir von der Klimagruppe auch „was aushalten“.  Tun wir. Doch von vorne: Obwohl die Prognosen für den 30. Juli eher deprimierend aussahen, hielt das keinen aus der Vorbereitungstruppe davon ab, sich in die Arbeit zu stürzen. Es wurde geschraubt, geschrubbt, geschmückt, gepflanzt, gekocht, gemixt und gebacken. Bis in den Mittag hinein belohnte uns die Sonne mit aufmunterndem Strahlen, dann prasselten erste kräftige Regenschauer in die sechs Gärten, die ihre Tore für Interessierte öffnen wollten.

Bei uns in der Dorfstraße bedeutete das: alles flott abgewischt, die sonnengelben Sitzkissen aufgelegt, schnell ein Foto geknipst, abschätzender Blick zum Himmel geworfen und rennenderweise die Sitzkissen wieder ins Trockene verfrachtet. Ungefähr dreimal haben wir das gemacht.

Um 14 Uhr war endlich alles perfekt: die Sonne lachte, die Brötchen kamen warm aus dem Backofen, die Marmeladen waren aufgetischt, das Gartentor weit geöffnet – und schon kamen die ersten Gäste. Es wurde geplaudert, gepflückt und geschmaust.

Als urplötzlich dicke Wolkenberge über Flintbek hingen, versammelten sich alle Besucherinnen und Besucher unter dem Dach des Pavillons. Eigentlich gemütlich. Den Mund voll mit heimischen Marmelade- und Honigsorten lauschten wir dem Prasseln, Max Raabe sang dazu vom „Fahrradfahrn“ und die Kinder streckten ihre Hände hinaus in die dicken Regentropfen. Und wir brauchten es kaum zu thematisieren, denn unser Anliegen klopfte uns direkt auf den Kopf: Jetzt saßen wir plötzlich alle zusammen im selben Boot.

Und vielleicht ist das ein starkes Sinnbild, auch für den 1. Flintbeker GartenGenuss. Natürlich hätten auch wir von der Klimagruppe uns mehr Sonne für unser erstes Gartenfest in Stationen gewünscht. Aber dieses sind nicht die Zeiten des stabilen Wetters. Es sind die Zeiten des Wankens – und des Wandels. Diesen Wandel nicht nur zu erleben, sondern ihn nach besten Möglichkeiten zu gestalten, das ist es, was Hoffnung macht. Und wieviel stärker sind wir, wenn wir es schaffen darin viele Menschen zu vereinen – für jetzt, für die Zukunft oder auch erstmal nur für einen zauberhaften Moment – gemeinsam unter einem Dach!

Als bei Ute sich die Markise unter den Regenmassen bedenklich bog, zogen wir in die Küche um. Im Trockenen – mit Blick in den Garten – konnten Kaffee, Tee, Kuchen und Sirup bei angeregten Gesprächen genossen werden. Zahlreiche Samentütchen fanden ein neues Zuhause.

Bei Delia stand der Garten unter dem Motto „Rund um die Tomate“.

Der Start erfolgte im Garten an gedeckten Tischen im großen, geschmückten Garten. Mit dem Einsetzen des recht heftigen Regens, flüchteten die meisten Gäste dann ins kuschelige Gewächshaus, hier wurde inmitten der Tomaten dann gemütlich gefachsimpelt, geschmaust und viel gelacht. Es gab viel Informationen zum biologischen Anbau der roten Früchtchen, Tomaten zum selbst pflücken, Fachliteratur und Rezepte und natürlich Quiche und Dipp. Trotz Regen zählten wir über 35 zufriedene BesucherInnen. Es war ein toller Nachmittag!

Die ersten BesucherInnen im Garten von Nicole trafen bei strahlendem Sonnenschein ein und sahen sich die unterschiedlich gestalteten Bereiche meines Gartens an. Es fand ein reger Austausch über naturnahe Gartengestaltung, Hühnerhaltung und Gemüseanbau statt.  Mit einsetzenden Regen zogen wir uns auf die überdachte Terrasse zurück und genossen Kaffee und Kuchen. Schön war’s.

Kurz vor Einsetzen des Regens wurde bei Nils noch gemeinsam ein Bild gemalt, das dann schnell zusammen mit Tischen, Bänken, Kaffee, Kuchen, Tee und einigem mehr unter das Carportdach in Sicherheit gebracht wurde. Auch wenn die verschiedenen Spielmöglichkeiten im Garten leider ungenutzt blieben und die großen Papierbahnen an der Carportwand ungeplant eine „Wassermalerei“ ermöglichten, hatten wir viel Spaß bei interessanten Gesprächen unter dem schützenden Dach.

Kaum waren Infoaufsteller und Begrüßungsschild aufgestellt und die Klimagruppen Flyer an einer Wäscheleine aufgehängt, enterten um 14:35 Uhr die ersten Besucher*innen den Garten von Lars. Neben interessanten Gesprächen gab es zwei leckere sommerliche Cocktails zur Auswahl:

Für den „Ipanema“ wird zunächst eine halbe Biolimette im Glas mit einem Stößel zerdrückt. Danach gibt man ein bis zwei Teelöffel braunen Rohrzucker obendrauf. Anschließend wird das Glas mit Crushed Eis gefüllt. Je zur Hälfte mit Ginger Ale und Maracujasaft auffüllen. Abschließend mit etwas Minze garnieren – fertig!

Den „Tutti Frutti“ kann man sehr gut (in größeren Mengen) vorbereiten. Für einen Liter (ca. 5 Cocktails) benötigt man 150 ml Zitronensaft, 200 ml Grenadine, 50 ml Maracujasirup, 250 ml Ananassaft, 100 ml Pfirsichsaft und 250 ml Orangensaft. Einfach den zusammengemixten Cocktail in ein mit Crushed Eis gefülltes Glas geben und mit einer Limetten- oder Orangenscheibe dekorieren. Hinweis: Mir persönlich war der Fruchtcocktail zu süß, sodass ich ihn im Laufe des Nachmittags mit etwas Soda „gestreckt“ habe.

Mit dem einsetzenden Regen wurde die Gesprächsrunde in die Küche verlagert. Themen – Flintbek und die (schon bekannten) Mankos – kein vernünftiger Ortskern, unzureichende Radwege, ÖPNV, etc.. 

Um kurz nach 17 Uhr endete der erste Flintbeker Gartengenuss dann auch in den Gärten.